Was man wissen sollte!

Fragen und Anworten

Gerade dem Fechtanfänger und seinen Eltern stellen sich viele Fragen rund ums Fechten:

- welche Ausrüstung benötige ich unbedingt,
- woher bekomme ich meinen Fechtpass,
- wie läuft das mit Turnieren usw.

Für die häufigsten Fragen haben wir die Antworten und einige Hilfen bereit gestellt.

Ist Fechten gefährlich?

Die kurze Antwort: Nein!

Die lange Antwort: Fechten gilt als Sportart mit sehr niedrigem Verletzungsrisiko und zählt nicht zu den Risikosportarten. Im Gegensatz zu Ballsportarten wie Fußball, Volleyball oder Handball liegt das Verletzungsrisiko beim Fechten unter Beachtung der Ausrüstungsvorschriften deutlich niedriger.

Die vorgeschriebene Ausrüstung bestehend aus Fechtkleidung und Waffe bietet ein Höchstmaß an Schutz. Das Textilgewebe der Kleidung (Fechtjacke, Unterziehweste (Plastron), Hose sowie Maskenlatz) muss sehr hohen, normierten Belastungen (Stoßkräften) standhalten können (800 Newton pro Quadratzentimeter bei Kleidungsstücken, 1600 Newton pro Quadratzentimeter bei der Maske). Das verwendete Spezialgewebe ist dabei derart robust, dass moderne Industrienähmaschinen keine zwei Lagen dieses Stoffes vernähen können, die Nadeln zerbrechen dabei. Deshalb wird auch die Unterziehweste benötigt, um im Oberkörperbereich den geforderten Schutz von 1600 Newton pro Quadratzentimeter zu erbringen. Das Visiergitter der Maske muss sogar einer Belastung von 3000 Newton pro Quadratzentimeter standhalten.

Alle Fechtwaffen sind natürlich stumpf und bestehen aus einer ganz speziellen Stahllegierung (Maraging-Stahl), welche die besondere Eigenschaft besitzt, dass sie nicht scharfkantig brechen kann, stattdessen lassen sich alle Fechtwaffen extrem verbiegen.

Die Kombination aus Fechtkleidung und spezieller Fechtwaffen bietet den bestmöglichen Schutz vor Stichverletzungen.

Welche Ausrüstung benötigt man?

Eine regelkonforme und damit sichere Ausrüstung besteht aus folgenden Teilen: Maske, Fechtjacke, Unterziehweste, Brustschutz (verpflichtend für Mädchen und Frauen), Fechthose, Tiefschutz (nicht vorgeschrieben für Jungen und Männer, aber ratsam), Strümpfe, Schuhe, Handschuh für die waffenführende Hand, Waffe, Körperkabel und leitende Brokat- bzw. Elektroweste für das Florettfechten.

Jacke, Unterziehweste und Hose müssen jeweils einer Kraft von 800 Newton pro Quadratzentimeter standhalten. Der Maskenlatz muss 1600 Newton, das Maskengitter 3000 Newton pro Quadratzentimeter standhalten.

Fechtausrüstungen gibt es für jeden Geldbeutel und gerade für Anfänger gilt: im Verein findet sich zumeist immer gebrauchte Kleidung, aber auch im Internet haben sich einige Versender auf Gebrauchtkleidung spezialisiert. Daneben existieren natürlich auch die Webshops der bekannten deutschen Markenhersteller allstar , uhlmann, FWF und Artos.

Tipp: bei nahezu allen deutschen Turnieren besteht zumeist die Möglichkeit, bei einem der beiden letztgenannten Hersteller Ausrüstungsgegenstände direkt zu erwerben, da diese oftmals den Technikservice bereitstellen.

Turnierreifeprüfung und Fechtpass

Bevor ein Fechter an offiziell ausgetragenen Turnieren teilnehmen kann, muss zunächst die Turnierreifeprüfung abgelegt und bestanden werden. Sie ist Voraussetzung für die Ausstellung des Fechtpasses, welcher bei nationalen und internationalen Wettkämpfen vorgelegt werden muss.
Die Prüfung besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil: auf den theoretischen Teil der Turnierreifeprüfung (mit dem Schwerpunkt Regelkunde) kann man sich mit Hilfe dieser und anderer im Internet frei erhältlichen Materialen selbst vorbereiten.

Gesundheitsattest

Gemäß der Sportordnung des Deutschen Fechter-Bundes benötigen minderjährige Fechter ein Gesundheitsattest:
Alle noch nicht 18 Jahre alten Fechter müssen bei jeder fechtsportlichen Veranstaltung ein ärztliches Unbedenklichkeitsattest (Gesundheitspaß) vorlegen, das nicht älter als 365 Tage sein darf. Wer dieses Attest nicht vorlegt, kann nicht starten.

Ein solches Gesundheitsattest stellt der jeweilige Haus- bzw. Kinderarzt aus und bescheinigt dies im Fechtpass.

Altersklassen

Die Einteilung in Altersklassen ist international gültig, jedoch weicht die Bezeichnung der Jugend ab:

U9/U11 (9–10 Jahre)

  • Start nach Jahrgängen getrennt: Schüler I  9 Jahre und jünger, Schüler II 10 Jahre
  • kürzere und leichtere Waffe
  • KO-Gefechte nur auf 10 Treffer, max. 2×3 Minuten Gefechtszeit
  • Keine Deutschen Meisterschaften, keine Weltcup-Turniere, WM oder EM

U13/U15 (11–14 Jahre)

  • KO-Gefechte auf 15 Treffer, max. 3×3 Minuten Gefechtszeit
  • startberechtigt bei A-Jugend und Mannschaftsmeisterschaften der Junioren
  • Keine Weltcup-Turniere, WM oder EM
  • Deutsche Mannschafts-Meisterschaften als Länderpokal mit Auswahlmannschaften der Landesverbände

U17  (15–16 Jahre)

  • Internationale Bezeichnung „Cadets“ (Kadetten)
  • startberechtigt bei Junioren und bei Mannschaftsmeisterschaften der Aktiven
  • Keine Weltcup-Turniere, jedoch Welt- und Europameisterschaften
  • ältester Jahrgang bei Einzel-Turnieren der Aktiven startberechtigt; Fechter der jüngeren A-Jugend-Jahrgänge, wenn sie mit mindestens einem Punkt in der deutschen A-Jugend-Rangliste notiert sind.

U20 (17–19 Jahre)

  • Internationale Bezeichnung „Junieurs“
  • Bei Aktiven startberechtigt

Senioren (ab 20 Jahre)

  • Internationale Bezeichnung „Senieurs“

Veteranen ab 40 Jahre

  • Internationale Bezeichnung „Veterans“
  • Bei Aktiven startberechtigt
  • Gefechte im KO-Modus nur auf 10 Treffer bei maximal 2 x 3 Minuten Gefechtszeit


Der Wechsel in die nächstältere Klasse erfolgt stets mit Saisonbeginn im Sommer. Die Zugehörigkeit richtet sich nach dem Lebensjahr, das der Fechter im Kalenderjahr vollendet, in dem die Saison beginnt. (Wer z.B. im Jahr 2013 den 17. Geburtstag feiert, ist von Sommer 2013 an ein Junior.)

Wappen und Teamkleidung

Das FCO Aufnähwappen für die Fechtjacke sowie die Teamkleidung lassen sich über die Trainer beziehen. Gemäß der Werberichtlinien des DFB kann das Vereinswappen im Oberarmbereich der waffenfreien Seite der Fechtjacke angebracht werden.